Wo Strom gespeichert wird
AK Umwelt und Handwerkerverein Viechtach besichtigt im März 2016 ein Pumpspeicherkraftwerk im Landkreis Schwandorf
In der Leitwarte des Pumpspeicherkraftwerks: die Teilnehmer mit AKU-Kreisvorsitzendem Alois Pinzl (r.) und Organisatorin Brigitte Preißer (3.v.r.). − Foto: Pinzl
Die Energiewende ist in aller Munde. Neben der effizienteren Verwendung von Energie muss Strom aus allen regenerativen Formen (Sonne, Wasser, Wind und Biomasse) genutzt werden. Ein wesentlicher Bestandteil einer erfolgreichen Energiewende ist jedoch die Speicherung von Energie. Aus diesem Grund wählte der Arbeitskreis Umwelt in diesem Jahr das Pumpspeicherkraftwerk in Trausnitz an der Pfreimd für seinen jährlichen Besichtigungstermin. Alois Pinzl jun., der Kreisvorsitzender des AK Umwelt, begrüßte vorigen Mittwoch dazu einen voll besetzen Bus Interessierter Mitglieder des AKU und des Handwererkverein Viechtach.
Die Teilnehmer der Fahrt wurden in Trausnitz (Landkreis Schwandorf) durch das Werk geführt. Zuerst stand ein Vortrag zum Unternehmen ENGIE, zu der das Kraftwerk an der Pfreimd gehört, auf dem Programm. Die Besucher hatten dabei auch die Möglichkeit, ihre Fragen an Kraftwerksführerin Amm zu stellen. Sie erfuhren, dass die 1952 entstandene Kraftwerksgruppe Pfreimd aus den Kraftwerken Reisach, Tanzmühle und Trausnitz sowie dem Hochspeicher Rabenleite, dem Trausnitzspeicher und dem Kainzmühlspeicher besteht. Die Kraftwerksgruppe erstreckt sich über 13 Flusskilometer und nimmt eine Fläche von 68 Hektar ein, wobei der größte Teil dieser Flächen die Speicherbecken sind. Die Anlagen verfügen über eine gesamte Maximalleistung von 132 Megawatt. Die Stromerzeugung erfolgte viele Jahre klassisch: Nachts wurde das Wasser in den Hochspeicher gepumpt, ab dem folgenden Morgen wurde Strom produziert. So konnte ein Ausgleich zwischen Stromerzeugung und Stromverbrauch geschaffen werden.
Seit einigen Jahren sind die Speicherzyklen komplexer und wetterabhängiger, da auch die Stromerzeugung durch Sonne und Wind ausgeglichen und gespeichert wird. Somit kann im Sommer nun auch die Mittagszeit die beste Zeit sein, den Speichersee zu füllen.
Im Anschluss an den Vortrag und an die Diskussion konnte der AK Umwelt auch die Leitwarte besichtigen und einen Blick in das Maschinenhaus werfen. Die Gruppe machte danach noch den Abstecher zum Hochspeichersee "Rabenleite". Dieser ist 180 Meter höher gelegen als das Kraftwerk. Durch diese Fallhöhe erreicht das Kraftwerk Reisach einen Wirkungsgrad von 85 Prozent. Die Druckrohrleitungen mit 4,9 Metern Durchmesser sind unsichtbar in den Berg gebaut. Die Besucher staunten über die Dimension des Speicherbeckens, das rund 750 große Schwimmbecken Wasser fassen kann.
Nach dem interessanten Termin fuhr die Gruppe weiter nach Bad Kötzting zum Abendessen. Im Bus bedankte sich der Vorsitzende Alois Pinzl bei den Teilnehmern und bei Brigitte Preißer für die Organisation der Fahrt und wies dabei auf einen der nächsten Termine des AKU Regen hin: Im September ist ein Vortrag zum Thema "Biber" im Umweltbildungszentrum im Schloss Ludwigsthal geplant, zuvor findet die nächste Vorstandssitzung des AKU statt. − vbb