Kundgebung 2010 - Handwerkerverein Viechtach

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Handwerkerkundgebung mit Oktoberfest am 25. September 2010 in der Stadthalle Viechtach

14.30 Uhr  Handwerkerkundgebung

 Festredner:  Franz Josef Pschierer

Parlamentarischer Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Finanzen
(stellv. Chefredakteur der Deutschen Handwerks Zeitung);
M
dL seit 1994
      
ab 18.30 Uhr  Oktoberfeststimmung   
      
Musikalische Unterhaltung     
      
Veranstalter:  Handwerkerverein Viechtach 1899 e.V.

Viel Lob für das Handwerk

Staatssekretär Franz Josef Pschierer bei der Handwerkerkundgebung - „Das Handwerk hat goldenen Boden“


Geradezu mit Lob überschüttet wurde das Handwerk von den Rednern bei der Handwerkerkundgebung am Samstag in der Stadthalle. Bereits zum neunten Mal veranstaltete der Viechtacher Handwerkerverein diese jährliche Kundgebung. Unter den knapp 100 Gästen waren auch wieder zahlreiche Vertreter der Politik; Hauptredner war dieses Jahr Franz Josef Pschierer (CSU), Staatssekretär im bayerischen Finanzministerium.
Nach der Begrüßung durch Handwerker-Vorstand Franz Wittmann nahmen Bundestagsabgeordneter Ernst Hinsken (CSU), Landrat Heinz Wölfl (CSU) und Bürgermeister Georg Bruckner (SPD) in ihren Grußworten Stellung zur Situation des heimischen Handwerks.

Grußworte

„Das Handwerk in Niederbayern ist Nummer eins in Deutschland“, erklärte MdB Ernst Hinsken, nirgendwo sonst seien die Probleme der Finanzkrise besser gemeistert worden. Das Handwerk, mit 960 000 Betrieben und 4,8 Millionen Beschäftigten in Deutschland ein wichtiger Arbeitgeber, könne nicht hoch genug gewürdigt werden. Insbesondere lobte er die gute Jugendarbeit der Ausbildungsbetriebe.
Auch Landrat Heinz Wölfl bekräftigte: „Das Handwerk hat goldenen Boden.“ Auch im Landkreis habe man die Chancen des Konjunkturpaketes II genutzt. So seien die Sanierungsarbeiten am Gymnasiums Viechtach, an der Realschule Regen sowie an der Glasfachschule Zwiesel ausschließlich an Firmen aus dem Landkreis und den Nachbarkreisen vergeben worden. Als Beweis für den Erfolg der Region nannte Wölfl die Firma REHAU in Viechtach, „mit über 900 Beschäftigten eine Firma auf Weltniveau“.
Auch Bürgermeister Georg Bruckner lobte die Entscheidungen der Bundesregierung: „Das Konjunkturpaket wirkt, die Auftragsbücher sind gefüllt.“ Des Weiteren stellte er die Projekte Städtebauförderung und Dorferneuerung heraus. Beide Maßnahmen hätten viel für das hiesige Handwerk gebracht. Im Stadtgebiet Viechtach würden nach der Sanierung des Kindergartens mit der Schulrenovierung sowie mit einem neuen Industriegebiet die Aufträge für das Handwerk nicht abreißen.
Staatssekretär Franz Josef Pschierer (Stimmkreis Kaufbeuren) ging in seiner Rede neben der Situation des Handwerks auch auf die Landes- und Bundespolitik ein. Pschierer lobte dabei die Anpassungsfähigkeit des Handwerks. Man habe den gewaltigen Strukturwandel durch den Wegfall vieler Handwerksberufe „bestens bewältigt“. „Das Handwerk ist der ,Ausbildungsmeister der Nation‘“, erklärte er.
Auch auf die aktuelle Finanzkrise ging der CSU-Politiker ein. „Die Abkopplung von der Realwirtschaft war der größte Fehler der Finanzwirtschaft“, sagte er. Man müsse allerdings zwischen Banken, die mit Zertifikaten ohne Gegenwert handeln und damit mitverantwortlich für die Krise seien und den bayerischen Genossenschaftsbanken und Sparkassen, die das Handwerk finanzieren, unterscheiden. „Hier darf man nicht alle über einen Kamm scheren“, betonte er. Als große Herausforderung sieht er die Aufgabe, den Menschen wieder Vertrauen in die Währung zu geben.
Die Krise hinterlasse in Bayern ein Finanzloch von 2,6 Milliarden Euro, sagte Pschierer. Deshalb müsse in verschiedenen Ressorts gespart werden, „wir können so nicht weitermachen“, mahnte er. Als gebürtiger Schwabe wisse er: „Man kann nicht mehr ausgeben als man hat.“ Die Lösung sei der Mittelweg: Sparen und trotzdem Spielraum lassen. „Selbstverständlich wird die Staatsregierung intensive Gespräche mit den Kommunen führen. Jeden Wunsch zu erfüllen, geht aber nicht mehr“, erklärte der Staatssekretär.
Beim Thema Steuerpolitik kritisierte Pschierer vor allem das aktuelle System der Erbschaftssteuer. Ein Betrieb solle ja weitergeführt werden, die Erbschaftssteuer könne aber die Entscheidung zum Weitermachen negativ beeinflussen. Wenig Verständnis zeigte er auch für die von der FDP auf Bundesebene geplanten Steuersenkungen. „Wie kann man trotz Schulden Steuern erlassen?“, fragte Pschierer. Auch die Erhöhung des Spitzensteuersatzes sah er als „falsches Rezept“, da davon auch mittelständische Unternehmer des Handwerks betroffen seien.

„Karriere mit Lehre“

Zum Schluss wünschte der CSU-Politiker allen Unternehmern und Mitarbeitern im Handwerk alles Gute. „Die Chancen fürs Handwerk stehen sehr gut“, betonte der Staatssekretär. Für die jungen Auszubildenden seien vor allem die guten Entwicklungsmöglichkeiten im Handwerk verlockend, nach dem Motto „Karriere mit Lehre“. Zum Abschluss machte er nochmals Mut: „Nicht die Großen fressen die Kleinen, sondern die Schnellen fressen die Langsamen. Das bayerische Handwerk hat schon immer zu den Schnellen gehört.“
Vorstand Franz Wittmann bedankte sich bei den Rednern, erklärte aber auch, dass auf Reden Taten folgen müssten. Kritisch erwähnte er außerdem das Fernbleiben von Vertretern der Haupt- und Realschulen sowie der zuständigen Handwerkskammer Niederbayern/Oberpfalz. „Wir lassen uns nicht unterkriegen und werden uns weiter für das Handwerk einsetzen“ bekräftigte Wittmann.
Im Rahmen der Kundgebung fand noch eine Mitarbeiterehrung der Firma Fischl Tiefbau GmbH für ihre langjährigen Mitarbeiter statt. Anschließend wurde die Stadthalle für das abendliche Oktoberfest „umgerüstet“, das sehr gut besucht war. Zu den Klängen des „Grenzland Quartetts“ wurde bis nach Mitternacht gefeiert. - gb

 

Staatssekretär Franz Josef Pschierer (CSU) nahm in seiner Rede auch zur Landes- und Bundespolitik Stellung.





Ehrengäste bei der Handwerkerkundgebung:(von links) Bürgermeister Georg Bruckner, Zwiesels 3. Bürgermeister Manfred Lambürger, Landrat Heinz Wölfl, 2. Bürgermeisterin Birgit Nistler, Kollnburgs Bürgermeisterin Josefa Schmid und MdB Ernst Hinsken. (Foto: Hackl)
   



„Wir werden uns nicht unterkriegen lassen“:
Franz Wittmann, Vorstand des Viechtacher Handwerkervereins.



  
Nach den Reden wurde zünftig gefeiert: Man beachte die Gesichtzüge der Beteiligten

Der Handwerkerverein hatte wieder zum Oktoberfest in die Stadthalle eingeladen.
Den Bieranstich von Bürgermeister Bruckner verfolgten (von links)
2. Vorstand Heinz Pledl, Andreas Preißer und Ehrenvorstand Alois Pinzl sen.

(Foto: Pinzl)


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