Ein Haus voller Raritäten - Handwerkerverein Viechtach

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Ein historisches Haus voller Raritäten

Der Handwerkerverein eröffnet sein Museum „Haus des Handwerks“ am Stadtplatz

Wenn heute Abend das Museum „Haus des Handwerks“ am Stadtplatz 20 eröffnet wird, werden viele Gäste sicher erstaunt sein, was in dem kleinen Haus alles untergebracht und zu sehen ist. „Klein, aber fein“ sagen Handwerker-Vorstand Franz Wittmann und Ehrenvorstand Alois Pinzl sen. selbstbewusst über ihr Museum, und dem kann man nach einem Rundgang nur beipflichten.
Eigentlich war der traditionsreiche Viechtacher Handwerkerverein, gegründet 1899, Anfang der 2000er-Jahre auf der Suche nach einer Unterstellmöglichkeit für seine Vereinsutensilien und Gerätschaften. Doch dann ergab sich 2003 die Möglichkeit, von der Stadt das ehemalige Feuerwehrhaus neben dem Alten Rathaus zu erwerben. Dieses historische Gebäude, 1826 für die Feuerwehr errichtet, sollte wieder gemeinnützigen Zwecken zugeführt werden; und was lag da näher, als zur „Pflege alten Handwerksguts“ ein kleines Museum einzurichten.
Der damalige Vorstand Alois Pinzl sen. war die treibende Kraft für das Vorhaben, das dann aber ebenso von seinem Nachfolger Franz Wittmann gefördert wurde. Rund 60 Vereinsmitglieder aus den verschiedensten Handwerksbetrieben haben mitgeholfen, aus der einstigen Bauhofgarage ein kleines, aber sehenswertes Museum zu machen.
So ist im Erdgeschoss eine alte Wirtsstube eingerichtet (die Möbel stammen aus dem Gasthaus Kilger in Rechertsried). Sie soll aber nicht Vereinsheim sein, sondern nur bei gewissen Anlässen geöffnet werden. Dazu passen Gegenstände von Bierbrauern und Sattlern, eine Original „Landauer“ Pferdekutsche und der Schaukasten mit der Vereinschronik.
Im Obergeschoss sind dann kleine Stuben für die verschiedenen Berufe eingerichtet, wofür die Ausstellungsstücke überwiegend von einheimischen Handwerksbetrieben stammen. So ist die „Baderstube“ aus dem legendären Friseursalon Schellhammer in der Linprunstraße komplett ausgestellt, daneben steht die Buchbinderei (Brem, Flurstraße). Die Einrichtung der Schuhmacherstube stammt von Edi Fuchs, Nik Gierlinger (beide Blossersberg) und Gust Holzfurtner (Schlatzendorf), während Xaver Blüml und Fernseh-Frondorfer Raritäten der Radiotechnik (mit laufendem Radio!) präsentieren.
Zur Ausstattung der Zimmererwerkstatt haben Karl-Heinz Pledl, May Wurzer, Josef Schwürzinger (Tresdorf), Franz Stern (Teisnach) und Johann Treimer (Kollnburg) beigetragen. Ein weiteres Abteil ist den Schreinern und Tischlern gewidmet; hier kommen die Gegenstände von Georg Niedermayer, Anton Niedermayer, Josef Schreiner (Pirka), Erich Kraus (Plöß) und Franz Wittmann (Schlatzendorf).
In einer Gruppe zusammen gefasst sind „Schmied, Installateur, Spengler“, bestückt mit Ausstellungsstücken von Franz Wittmann, Josef Alt, Karl Bielmeier (Tresdorf), Martin Wühr (Blossersberg) und den auswärtigen Betrieben Maier (Tharmannsbang) und Poselt (Rosenheim). Und daneben sind noch ein Kaminkehrer (von Alois Pinzl) und alte Apotheker-Gerätschaften (von Herbert Striegan) zu sehen.
Geplant ist, dass das „Haus des Handwerks“ künftig einmal pro Woche für interessierte Besucher geöffnet ist. Vor allem Feriengäste seien ganz begeistert, berichtet Alois Pinzl von seinen bisherigen Erfahrungen.
Die Eröffnungsfeier heute Abend beginnt um 18 Uhr, wozu auch Landrat und Bürgermeister erwartet werden. - hl


Stolz und zufrieden mit dem Erreichten:
Handwerkervorstand Franz Wittman (rechts) und
Ehrenvorstand Alois Pinzl. sen.
in der Wirtsstuben im Erdgeschoss. (Foto: Hackl)



Ein Schmückstück:
Der ehemalige Friseursalon Schellhammer.

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