Lehrer und Wirtschaftsvertreter - Handwerkerverein Viechtach

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Lehrer und Wirtschaftsvertreter im Handwerkermuseum

Hauptversammlung des Arbeitskreises Schule-Wirtschaft in Viechtach – Vortrag von Alois Pinzl
Zeitungsartikel vom  02.12.2016

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Rege Diskussionen gab es bei der Jahreshauptversammlung des Arbeitskreises Schule-Wirtschaft (Vorsitzende Irene Luber vorne links) nach dem Vortrag von Handerwerkervereinsvorsitzendem Alois Pinzl (links). − Fotos: Augustin
 
An einem Ort, an dem man in die Vergangenheit des Handwerks eintauchen kann, haben am Mittwochnachmittag Vertreter des Arbeitskreises Schule-Wirtschaft über die Zukunft der Branche diskutiert. Zur Jahreshauptversammlung haben die Vorsitzenden Irene Luber und Stephan Lang den Vorsitzenden des Viechtacher Handwerkervereins Alois Pinzl eingeladen. Er referierte über Zustand und die Zukunftsaussichten des Handwerks in der Region.
Dessen Bericht fiel durchaus positiv aus. Anders als die Industrie sei das klassische Handwerk ein relativ krisensicheres Gewerbe. Die Wirtschaftsdelle vor wenigen Jahren beispielsweise habe sich auf die Branche nur sehr gering ausgewirkt, berichtete der Kaminkehrermeister. Die Auftragslage sei gut – fast zu gut, Wartezeiten für Kunden von über drei Monaten seien in vielen Betrieben momentan Normalität.
Nichtsdestotrotz habe das Handwerk auch Probleme, die zwar in der Gegenwart noch nicht so sehr zum Tragen kämen, aber in näherer Zukunft wohl relevant werden würden. Der Fachkräftemangel mache sich immer gravierender bemerkbar. "Junge Leute strebten heute eher ein Studium an als eine Lehre, dieser Trend ist für uns bedenklich", bemängelte Pinzl und forderte die Schulen, insbesondere Gymnasien, dazu auf, den Heranwachsenden auch die Möglichkeit einer Handwerker-Ausbildung aufzuzeigen. Ein weiteres Problem sei die hohe Fluktuation junger Talente in der Branche. Viele gute Lehrlinge würden nach ihrer Ausbildung in die Industrie wechseln, wo man mit Schichtzulagen und Sonderzahlungen mehr Geld verdienen könne. Im Landkreis wandert statistisch jeder Dritte Handwerker-Geselle in die Industrie ab. Viele würden dabei nicht bedenken, dass man als Handwerker bereits mit Mitte 20 seinen Meister machen und danach einen eigenen Betrieb gründen könne.

 
Alois Pinzl sprach über die Lage des Handwerks.
 
Nach anschließender Führung durch das Handwerkermuseum setzte sich die Vorstandschaft des Arbeitskreises Schule-Wirtschaft zur Planung des Programms für das kommende Jahr zusammen. Bereits im Frühjahr steht in Kooperation mit den Kollegen aus Freyung-Grafenau die Besichtigung eines tschechischen Betriebes an. Außerdem will man im Herbst die Ausbildungsmesse in Budweis besuchen. Weitere Betriebsbesichtigungen und Wirtschaftstage runden den Jahresplan für 2017 ab.


 
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