JHV 18/19 - Handwerkerverein Viechtach

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Handwerkerverein nimmt sich viel vor

Bürgermeister fordert Betriebe zur Teilnahme bei Ausschreibungen auf
Aus der Jahresversammlung


Geehrte und Gratulanten beim Handwerkerverein Viechtach:
(von links) Vizepräsidentin der Handwerkskammer Kathrin Zellner, Ehrenvorstand Alois Pinzl senior (40 Jahre), Josef Moser (30 Jahre), Vorsitzender Alois Pinzl junior und Bürgermeister Franz Wittmann.


Jahreshauptversammlungen seien die Grundlage eines jeden Vereins. Dies sagte der Vorstand des Handwerkervereins Viechtach Alois Pinzl junior, als er Mitglieder und Ehrengäste am späten Sonntagnachmittag im vollbesetzten Nebenzimmer des Blossersberger Kellers zur Generalversammlung des Traditionsvereins begrüßte.

Neben den Ehrenmitgliedern konnte er den ersten Bürgermeister der Stadt Viechtach Franz Wittmann, Stadtrat Albert Dirnberger, Bezirksrat Heinrich Schmidt und die Vizepräsidentin der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz Kathrin Zellner besonders willkommen heißen. Den verstorbenen sechs Mitgliedern im Vereinsjahr 2018 wurde in einer Schweigeminute gedacht.

Für den verhinderten Schriftführer Tom Schmelmer listete zweiter Vorstand Karl-Heinz Pledl über 160 Termine auf, die von der Vorstandschaft oder den Mitgliedern im abgelaufenen Jahr wahrgenommen wurden. Wie breit der Verein dabei aufgestellt ist, zeigte sich bei der Unterschiedlichkeit der besuchten oder selbst organisierten Veranstaltungen.

Neben den üblichen Vereinsterminen wie Krankenbesuche, Geburtstage oder Beerdigungen zählte Pledl Fachgespräche wegen des Fachkräftemangels, Pflege des Handwerksgutes oder das Schulprojekt "Erde, Kugel des Lebens" auf, für das die Mittelschule zum siebten Male das Prädikat "Umweltschule Europas" erhalten hat. Aufzählungen über Kulturfahrten, Oktoberfest, Preisschafkopfen, Maibaumaufstellen, Beteiligung beim Bürgerfest mit Spielstraße und Bierstand, Besuch diverser Dorffeste, sowie Mitwirkung beim Sonnwendfeuer rundeten den umfangreichen Bericht ab.

Einen separaten Rückblick über das Vereinsjahr 2018 gab der Vorsitzende des Vereins Alois Pinzl junior, der den Einsatz für die berufliche Bildung der jungen Menschen als niedergeschriebenen Satzungszweck in den Vordergrund stellte. Jedoch werde die Vermittlung von Themen über Handwerk und Umweltbildung in Zeiten einer Datenschutzgrundverordnung und dem großen Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund in den Schulen immer schwieriger, stellte der Kaminkehrermeister fest, weil er auch dieses Thema nicht einfach totschweigen wolle.

Pinzl freute sich über die hohe Anzahl von 356 Besuchern, die im vorigen Jahr ins vereinseigene Handwerkermuseum gekommen sind. Dafür verantwortlich seien sein Vater und Ehrenvorsitzender Alois Pinzl senior mit Ehefrau Anna, die von Pinzl junior dafür einen Blumenstrauß und einen Geschenkgutschein erhielten. Einen weiteren Geschenkgutschein erhielt Stephan Multerer, der die Homepage des Vereins betreut und dabei auf absolute Aktualität achtet. Das Angebot des Handwerkervereins für die Mitglieder sei sehr umfangreich und es sei für jeden etwas dabei, warb Pinzl für eine rege Beteiligung am Vereinsgeschehen auch in diesem Jahr. Dazu gehöre auch wieder das Preisschafkopfen, das in Viechtach nur noch vom Handwerkerverein organisiert wird. In früheren Jahren gab es bis zu zehn Veranstaltungen dieser Art, informierte Pinzl und sprach sich gleichzeitig für die Fortsetzung dieser Traditionsveranstaltung aus.

Ziele: Junge Mitglieder und ein eigenes Gebäude

Der Vorstand formulierte zwei Ziele für das noch junge Vereinsjahr. So konnten Junghandwerker ab 16 Jahren bisher nicht optimal ins Vereinsgeschehen mit eingebunden werden, was geändert werden müsse. Außerdem wäre es dringlicher als je zuvor, dass ein vereinseigenes Gebäude für das vorhandene Inventar angeschafft wird.

Ob sich der Verein dies auch leisten könne, darüber klärte Kassier Horst Knötig die Mitglieder auf, der Dank der zahlreichen Aktivitäten wie dem Bierstand beim Bürgerfest oder dem Oktoberfest über ein sattes Einnahmeplus berichten konnte. Die Kasse wurde von Stefan Schiller und Günther Klein geprüft, und da sie keine Beanstandungen vorbrachten, wurden der Kassier und die Vorstandschaft von der Versammlung einstimmig entlastet.




Als erster Grußwortredner bescheinigte Bürgermeister Franz Wittmann dem Verein eine beachtliche Bilanz. Das Stadtoberhaupt bedankte sich besonders dafür, was der Handwerkerverein für die Stadt leistet. Als Beispiele nannte er die Organisation der Kinderspielstraße und das Maibaumaufstellen.

Nicht ohne Stolz vermeldete Wittmann, dass die Stadt im vergangenen Jahr über sechs Millionen Euro in Bauleistungen investiert hätte. Dazu gehörten der Bau des Zentralen Omnibusbahnhofes sowie die Verschönerung der Stadthalle. Seine Enttäuschung konnte Wittmann nicht verbergen, dass sich oft so wenige Viechtacher Handwerksbetriebe an den städtischen Ausschreibungen beteiligen und kein Angebot abgeben würden.

Die Vizepräsidentin der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz Kathrin Zellner bezeichnete 2018 als ein starkes Jahr für das Handwerk, die Auftragsbücher seien voll und es gäbe wegen des Winters nur eine kurze Pause im Baugewerbe. Zellner lobte das Engagement des Handwerkervereins in den Schulen und rief dazu auf, die Aktivitäten auf die Kindergärten auszuweiten. Mit der Kampagne "Kleine Hände – große Zukunft" hätte sie bei Kindergartenkindern schon sehr gute Erfahrungen sammeln können.
Wirtschaftsminister zum Gespräch eingeladen.



Als letzter Grußwortredner lobte Bezirksrat Heinrich Schmidt die Zusammenarbeit der Handwerkskammer mit den Bezirken, weil diese zusammen wichtige Strukturdaten für das Handwerk herausgeben würden. Da Niederbayern nicht nur aus den Städten Landshut und Dingolfing bestünde, rief der Bezirkspolitiker dazu auf, nicht nur auf Schlüsselzuweisungen zu schielen, sondern dass die abgehängten Landkreise besser mit Wirtschaftsfördermitteln ausgestattet werden müssten.




Zu diesem Thema will der Handwerkerverein Viechtach im Juni den Bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) zu einem politischen Fachgespräch ins Haus des Handwerks einladen. Dies gab Vorstand Alois Pinzl neben zahlreichen anderen geplanten Aktionen abschließend bekannt.

Edwin Schedlbauer



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