Handwerkerverein nimmt sich viel vor
Bürgermeister fordert Betriebe zur Teilnahme bei Ausschreibungen auf
Aus der Jahresversammlung
Geehrte und Gratulanten beim Handwerkerverein Viechtach:
(von links) Vizepräsidentin der Handwerkskammer Kathrin Zellner, Ehrenvorstand Alois Pinzl senior (40 Jahre), Josef Moser (30 Jahre), Vorsitzender Alois Pinzl junior und Bürgermeister Franz Wittmann.
Neben den Ehrenmitgliedern konnte er den ersten Bürgermeister der Stadt Viechtach Franz Wittmann, Stadtrat Albert Dirnberger, Bezirksrat Heinrich Schmidt und die Vizepräsidentin der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz Kathrin Zellner besonders willkommen heißen. Den verstorbenen sechs Mitgliedern im Vereinsjahr 2018 wurde in einer Schweigeminute gedacht.
Neben den üblichen Vereinsterminen wie Krankenbesuche, Geburtstage oder Beerdigungen zählte Pledl Fachgespräche wegen des Fachkräftemangels, Pflege des Handwerksgutes oder das Schulprojekt "Erde, Kugel des Lebens" auf, für das die Mittelschule zum siebten Male das Prädikat "Umweltschule Europas" erhalten hat. Aufzählungen über Kulturfahrten, Oktoberfest, Preisschafkopfen, Maibaumaufstellen, Beteiligung beim Bürgerfest mit Spielstraße und Bierstand, Besuch diverser Dorffeste, sowie Mitwirkung beim Sonnwendfeuer rundeten den umfangreichen Bericht ab.
Einen separaten Rückblick über das Vereinsjahr 2018 gab der Vorsitzende des Vereins Alois Pinzl junior, der den Einsatz für die berufliche Bildung der jungen Menschen als niedergeschriebenen Satzungszweck in den Vordergrund stellte. Jedoch werde die Vermittlung von Themen über Handwerk und Umweltbildung in Zeiten einer Datenschutzgrundverordnung und dem großen Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund in den Schulen immer schwieriger, stellte der Kaminkehrermeister fest, weil er auch dieses Thema nicht einfach totschweigen wolle.
Pinzl freute sich über die hohe Anzahl von 356 Besuchern, die im vorigen Jahr ins vereinseigene Handwerkermuseum gekommen sind. Dafür verantwortlich seien sein Vater und Ehrenvorsitzender Alois Pinzl senior mit Ehefrau Anna, die von Pinzl junior dafür einen Blumenstrauß und einen Geschenkgutschein erhielten. Einen weiteren Geschenkgutschein erhielt Stephan Multerer, der die Homepage des Vereins betreut und dabei auf absolute Aktualität achtet. Das Angebot des Handwerkervereins für die Mitglieder sei sehr umfangreich und es sei für jeden etwas dabei, warb Pinzl für eine rege Beteiligung am Vereinsgeschehen auch in diesem Jahr. Dazu gehöre auch wieder das Preisschafkopfen, das in Viechtach nur noch vom Handwerkerverein organisiert wird. In früheren Jahren gab es bis zu zehn Veranstaltungen dieser Art, informierte Pinzl und sprach sich gleichzeitig für die Fortsetzung dieser Traditionsveranstaltung aus.
Ziele: Junge Mitglieder und ein eigenes Gebäude
Der Vorstand formulierte zwei Ziele für das noch junge Vereinsjahr. So konnten Junghandwerker ab 16 Jahren bisher nicht optimal ins Vereinsgeschehen mit eingebunden werden, was geändert werden müsse. Außerdem wäre es dringlicher als je zuvor, dass ein vereinseigenes Gebäude für das vorhandene Inventar angeschafft wird.
Nicht ohne Stolz vermeldete Wittmann, dass die Stadt im vergangenen Jahr über sechs Millionen Euro in Bauleistungen investiert hätte. Dazu gehörten der Bau des Zentralen Omnibusbahnhofes sowie die Verschönerung der Stadthalle. Seine Enttäuschung konnte Wittmann nicht verbergen, dass sich oft so wenige Viechtacher Handwerksbetriebe an den städtischen Ausschreibungen beteiligen und kein Angebot abgeben würden.
Wirtschaftsminister zum Gespräch eingeladen.
Zu diesem Thema will der Handwerkerverein Viechtach im Juni den Bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) zu einem politischen Fachgespräch ins Haus des Handwerks einladen. Dies gab Vorstand Alois Pinzl neben zahlreichen anderen geplanten Aktionen abschließend bekannt.
Edwin Schedlbauer










