Handwerkskammer-Hauptgeschäftsführer Jürgen Kilger - Handwerkerverein Viechtach

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In der Schatzkammer der Handwerker

Handwerkskammer-Hauptgeschäftsführer Jürgen Kilger besuchte das Haus des Handwerks in Viechtach
Daniela Albrecht  31.07.2018


Beim Rundgang durchs Haus des Handwerks des Handwerkervereins Viechtach: stellvertretender Handwerker-Vorstand und Schreinermeister Karl-Heinz Pledl (von links),
Viechtachs Bürgermeister Franz Wittmann, Handwerker-Ehrenvorsitzender Alois Pinzl sen., die Vorstandsmitglieder, Installateurin Isabella Bauernfeind (verdeckt) und
Steuerberater Günther Klein, Handwerkskammer-Hauptgeschäftsführer Jürgen Kilger und Handwerker-Vorstand Alois Pinzl jun. − Fotos: Albrecht


Eine Medaille sowie eine Ausgabe der Handwerkerzeitung als Dankeschön fürs Kommen überreichte Handwerker-Vorstand Alois Pinzl jun. (l.) an den Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, Jürgen Kilger.


Sägen, mit denen die Zimmerer früher das Holz bearbeitet haben, die Werkzeuge der Drechsler, eine komplette Schuhmacher-Werkstatt und ein Friseursalon aus früherer Zeit – im Haus des Handwerks am Viechtacher Stadtplatz sind die Wurzeln des Handwerks auch im Jahr 2018 präsent. Davon hat sich Jürgen Kilger, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, bei einer Stippvisite am Montagmorgen überzeugt. Dabei forderte er ein Umdenken in der Gesellschaft und speziell in den Elternhäusern – weg von der Akademikerlaufbahn um jeden Preis, hin zur Berufsausbildung im Handwerk.

Auf Einladung von Handwerker-Vorstand Alois Pinzl jun. schaute sich der Handwerkskammer-Vertreter die unzähligen Exponate des Handwerkermuseums bei einer Führung genauer an. Handwerker-Ehrenvorsitzender und Museumswart Alois Pinzl sen. erklärte dem Gast ausführlich, welche Werkzeuge, alten Maschinen und Utensilien der Handwerkerverein über die Jahre angesammelt hat und nun im vereinseigenem Museum präsentiert, das früher ein Feuerwehrhaus war.

Dabei diskutierten der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer und die Vertreter des Viechtacher Handwerkervereins – neben den beiden Pinzls waren auch Viechtachs Bürgermeister Franz Wittmann, der stellvertretende Vorstand und Obermeister der Schreiner-Innung, Karl-Heinz Pledl, und die weiteren Vorstandsmitglieder, Installateurin Isabella Bauernfeind und Steuerberater Günther Klein, ins Handwerkermuseum gekommen – nicht nur über inzwischen ausgestorbene Berufe, sondern auch über die Zukunft des Handwerks und den Fachkräftemangel.




Mit dieser Spann-Säge haben Zimmerer früher gearbeitet, erklärte Museumswart Alois Pinzl sen. (rechts) Handwerkskammer-Hauptgeschäftsführer Jürgen Kilger.
Dieser lobte den Viechtacher Handwerkerverein für sein Museum, das "gelebte Handwerkstradition" sei.



"Jetzt wird gejammert, dass man auf Handwerker so lang warten muss, aber daran ist auch die Gesellschaft schuld", betonte Jürgen Kilger. Es gebe einfach nicht mehr genügend Handwerker. "Die Geiz-ist-geil-Mentalität hat da viel kaputt gemacht", sagte Installateurin Isabella Bauernfeind. In der Vergangenheit seien die Preise für Handwerkerleistungen so gedrückt worden seien, dass Eltern ihre Kinder lieber weiter auf die Schule schickten, damit sie als Akademiker gutes Geld verdienen. Jetzt fehle der Nachwuchs, deshalb werde die Handwerkerstunde auch noch teurer werden, waren sich die Handwerker einig. Die Lösung liegt aus Sicht des Handwerkskammer-Hauptgeschäftsführers auf der Hand: "Um den Fachkräftemangel langfristig zu beheben, brauchen wir ein ausgewogenes Verhältnis zwischen akademischer und beruflicher Ausbildung."

Zum Dank für sein Kommen und als Lektüre, falls ihm beim Anschlusstermin – Kilger besuchte die Söder-Kundgebung in Regen – langweilig werden sollte, überreichte Alois Pinzl jun. eine Ausgabe der Handwerkerzeitung und eine Medaille an Jürgen Kilger.


Daniela Albrecht


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