Museum 2014 - Handwerkerverein Viechtach

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Wieso er trotz Pech schneller war

Aus der Serie"Museumshochburg Viechtacher Land" – Teil IV: Haus des Handwerks
von Sandra Niedermaier

Früher hätten der Kaminkehrer und der Hausbesitzer regelmäßig Wetten abgeschlossen, wer schneller oben ankomme: der Rauchfangkehrer im Inneren des Schornsteins oder der Hausherr außen herum. "Immer hat der Kaminkehrer die Wette gewonnen, trotz des Pechs an den Innenwänden des Kamins", blickt Alois Pinzl sen. auf seine jahrzehntelange Tätigkeit als Schornsteinfeger zurück.
Der Kaminkehrer, mit Mundschutz und Kapuze vor Rauch und Ruß geschützt, kletterte in den alten Kaminen im Inneren hoch und befreite die Innenmauer mit dem Schultereisen von Pech. Richtig schwarz sei man dabei geworden, erzählt Alois Pinzl. Die Kaminkehrer hätten barfuß gearbeitet, weil man zu den Zeiten, als es noch keine Gummistiefel gab, mit den Lederschuhen abgerutscht wäre. Jetzt sind die alten Kamine Vergangenheit, Ende der 1970er Jahre wurden sie mit den Niedrigtemperaturöfen ersetzt.
Über die Arbeit seiner Zunft erzählt Alois Pinzl, Ehrenvorstand des Handwerkervereins, bei seinen Führungen durch das Handwerker-Museum. In dem Haus am Stadtplatz werden 17 alte Berufe präsentiert. Einst gab es über 300 verschiedene Handwerksberufe, doch Maschinen übernahmen nach und nach die Handarbeit. Die Arbeitsstätten und Werkzeuge von Drechslern, Seilern, Spenglern, Wagnern, Zimmerern, Schuhmachern, Schustern und Buchbindern werden im Museum vorgestellt.

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