Starkes Bier, starke Rede und starker Besuch
Neben dem geplanten Oktoberfest im September organisierten die Handwerker ein Starkbierfest im ehemaligen Vereinslokal „Zum Peter“ am Bahnhof. Vielleicht entwickelt sich daraus in Zukunft etwas Größeres, kündigte der Vorsitzende bei der Begrüßung am vergangenen Freitag an.
Das Gastzimmer war proppenvoll und mit Spannung erwarteten die gut 50 Anwesenden das angekündigte „Handwerker-Derblecken“ und die Gäste wurden nicht enttäuscht. Als Handwerker trat Edwin Schedlbauer an`s Rednerpult und hielt einer einstündigen, äußerst kurzweiligen und unterhaltsamen Rede den Anwesenden den Spiegel vor.
Eigentlich war er gekommen, „um einen tropfenden Wasserhahn zu reparieren“, er hätte nicht damit gerechnet, dass die ganze Wirtsstube voller Handwerker sitzt, da wunderte er sich nicht, „dass man auf einen Handwerker bei Bedarf Wochen oder Monate warten muss“, begann Schedlbauer seine Rede.
Der „Prediger“ spannte einen weiten Bogen über die Zahlungsmoral der Stadt Viechtach bis zum Resilienz Manager, bei dem man wegen seiner Bezeichnung schon gar nicht weiß was er eigentlich machen soll. Die große Politik verschonte der „Handwerker“ ebenso wenig, wie die kommunalen „Verfehlungen“ der Stadtpolitik, so ging es um Bürokratieabbau, Cannabis-Legalisierung oder Abstimmungsverhalten des Bürgermeisters bei der Ludwig-Thoma-Straße, wo er für einen verkehrsberuhigten Bereich stimmte, obwohl er ihn gar nicht haben wollte.
Besonders auf`s Korn nahm Edwin Schedlbauer die Vorstandschaft des Handwerkerverein. Für großes Gelächter sorgte ein wirkliches „KI-Gedicht“ über Vorstand Alois Pinzl, mit seinen zahlreichen Ehrenämtern und Posten, die von der Künstlichen Intelligenz nicht mehr sinngemäß erfasst werden können. Stellvertreter Heinz Pledl, der bei einem Theater mit einem Stuhlbruch für Unruhe sorgte, bekam ebenfalls „sein Fett weg“, wie Schriftführer Tom Schmelmer, der sich im Wasser und in der Luft am wohlsten fühlt, bei seinen Rundflügen, „solle er aber auf keinen Fall die restlichen „gewichtigen“ Vorstandsmitglieder mitnehmen, riet der Prediger. „Pfefferminzia“, alias Renate Koller erhielt für ihren Fleiß viel Lob, allerdings solle sie auf ihre Jacqueline (Ente) besser aufpassen, sonst ist aufgrund der Geschwindigkeitsüberschreitungen der Führerschein bald ganz weg.
Am Ende seiner Rede holte Edwin Schedlbauer mit dem Nockherberg-Satz: „Salve pater patriae! Bibas, priceps otime“, Bürgermeister Franz Wittmann und Vorsitzenden Alois Pinzl an`s Rednerpult und rief unter großem Jubel den Gästen zu: „Bevor wir uns das Gendern vorschreiben lassen, bevor wir Tofu statt Schweinsbraten fressen, bevor wir Cannabis rauchen statt Salvator saufen, bevor wir tschüss statt servus sagen, bevor wir unsere weiß-blaue Fahne nicht mehr stolz in den weiß-blauen Himmel hängen, bevor wir keine starken Reden und kein starkes Bier mehr vertragen, bevor dass alles geschieht, ist die Welt schon längst untergegangen, denn hier ist unsere Heimat, unsere Tradition und unsere Kultur. Und ich bin der Edwin und da bin ich dahoam“.