Da Asch´nmo - Handwerkerverein Viechtach

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Gemeinsame Kulturfahrt von Handwerkerverein und Kolpingfamilie

Viechtach (vbb). Bereits zum zehnten Mal (2012/Das Haus der Bernarda; 2013/Die Geierwally; 2014/Schinderhannes; 2015/Ein Sommernachtstraum; 2016/Brandner Kaspar; 2017/Drachenstich; 2018/Wildernde Umständ und 2019/Der Weiberstreik; 2022/Trenck der Pandur) organisierten die beiden Traditionsvereine, der Handwerkerverein und die Kolpingfamilie Viechtach gemeinsam eine Kulturfahrt. Diese erfolgreiche Kooperation wurde auch in diesem Jahr fortgesetzt. Unter der Regie von Handwerkervorstand Alois Pinzl wurde eine gemeinsame Fahrt zur Freilicht-Aufführung auf der Waldbühne am Ludwigsberg in Bad Kötzting organisiert.

Auf dem Programm stand die Aufführung „Da Asch`nmo“, ein Zaubermärchen frei nach Ferdinand Raimund. Die Aufführung passt mit seiner Mischung aus Komik, Romantik und Nachdenklichkeit wunderbar in die jetzige Zeit. Berühmt sind bis heute die anrührende Szene, in der die Jugend von Wurzel Abschied nimmt und das Hohe Alter seine boshafte Aufwartung macht, sowie das Aschenlied des zum Aschenmann hinabgesunkenen Fortunatus Wurzel.
Die Waldfestspiele bleiben mit Raimunds Stück dem bewährten Genre „Klassiker auf Bairisch“ treu und bieten ganz im Sinne des Wiener Volkstheaters eine bunte Mischung aus Realismus und Bühnenzauber. Melancholie und Tragik haben ihren Raum, genauso wie eine große Portion Romantik, und gewürzt wird das Ganze stets mit einer kräftigen Prise Humor. Nebenher vermittelt „da Asch`nmo“ dabei eine wichtige Botschaft: dass die Zufriedenheit nicht etwa im Reichtum, sondern vielmehr in den kleinen Dingen des Lebens zu finden ist.

Reich geworden durch einen Schatz, den ihm der Neid in die Hände spielte, wird der ehemals arme Bauer Fortunatus Wurzel wortbrüchig gegenüber der Waldfee Lacrimosa. Diese hatte ihm ihre Tochter Hannchen in Obhut gegeben mit der Bitte, sie vor ihrem achtsehnten Geburtstag mit einem armen Burschen, dem sie ihr Herz geschenkt hat, zu verheiraten. Hartherzig geworden durch seinen unverhofften Reichtum denkt Wurzel jedoch nicht mehr daran, sein Versprechen einzuhalten.
Doch ohne diese Hochzeit kann Lacrimosa nicht aus ihrer Verbannung erlöst werden. In ihrer Verzweiflung bittet sich die Kötztinger Waldgeisterwelt um Hilfe. Obwohl sich nun die Geister sogar in Menschengestalt für die gute Sache einsetzen, will Wurzel von einer Heirat Hannchens mit dem armen Fischer Karl nicht mehr wissen. Im Gegenteil: Er schwört, dass er die Verbindung erst dann gestatten werde, wenn er so morsch und grau aussehe, dass er auf den Aschenmarkt hinausgehöre. Dann wirft er Hannchen hinaus. Zum Glück findet diese bei der Zufriedenheit Zuflucht und Unterstützung.

Die Waldgeister geben ebenfalls nicht auf und lassen sich auch von weiteren Racheplänen, die der Neid zusammen mit dem Hass ersonnen hat, nicht aufhalten. Und Fortunas Wurzel muss in der Zwischenzeit lernen, dass Reichtum allein nicht glücklich macht – und Hochmut vor dem Fall kommt.
Leider hatte der Wettergott diesmal keine Gnade, so dass es während der fast dreistündigen Aufführung regnete. Bei der Heimfahrt waren sich alle Mitfahrenden allerdings einig, die Kulturfahrt war wieder sehr gut organisiert und soll im nächsten Jahr auf alle Fälle wiederholt werden.

Handwerkervorstand Alois Pinzl erklärte sich spontan bereit, auch im nächsten Jahr ein Stück auszusuchen und wird die Fahrt wieder organisieren.
 
Foto: Teilnehmer von Handwerkerverein und Kolpingfamilie vor der Wanderung zum Freilichtspiel „Da Asch`nmo“ auf dem Ludwigsberg in Bad Kötzting mit Handwerkervorstand und Organisator Alois Pinzl (links)
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